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Besonderheiten der PV-Installation in den Wintermonaten in Nordeuropa

Besonderheiten der PV-Installation in den Wintermonaten in Nordeuropa

Arbeitssicherheit
Freiflächen
Greenbuddies-Team

25.01.2024

Greenbuddies hat sich in den letzten zwei Jahren auf dem skandinavischen Markt etabliert, der ein starkes Wachstum der PV-Installationen verzeichnet. Bis 2030 sollen in Dänemark, Schweden und Finnland mehr als 12 GWp an PV-Anlagen installiert werden. Unsere Installationsteams haben bisher bereits mehr als 45 MWp, in 15 abgeschlossenen Projekten, in diesen Ländern installiert. Selbst jetzt, im eisigen Jänner, sind drei Freiflächen-PV-Projekte im Gange, bei denen unsere "Buddies" mit einem nordischen Winter zu kämpfen haben, den sie aus den Breitengraden ihrer Heimatländer nicht gewohnt sind.

Wir haben uns an unsere Bauleiter gewandt, die Erfahrung mit der Arbeit an unseren skandinavischen Projekten haben, um uns einen Überblick über die Arbeit unter diesen besonderen Bedingungen zu geben. 

Schnee, Frost und Wind

Die erste Variable, die einen großen Einfluss auf die Arbeit unserer Kollegen hat, sind Schnee, Wind und Frost. Die Temperaturen im Norden können zwischen +5 und -20 °C schwanken. Auf Baustellen besteht aufgrund von Eis und Kälte ein höheres Risiko für Verletzungen, Unfälle, Erfrierungen oder Erkältungen. Die Abhärtung ist eine wichtige Präventivmaßnahme, und die Verwendung spezieller Arbeitsmittel ist hier eine echte Notwendigkeit. Zur notwendigen Ausrüstung im Norden gehören eine Stirnlampe, eine Sturmhaube und Handschuhe.

Die Wetterbedingungen sind in nördlichen Klimazonen eine Herausforderung. Wegen der starken Winde müssen wir bei der Verteilung der Materialien und der Platzierung der Solarmodule besonders vorsichtig sein, vor allem auf den Dächern von Gebäuden bei der Installation von Aufdachanlagen. Das Winterwetter ist manchmal paradoxerweise ein Vorteil bei der Installation von PV-Anlagen. Der Boden ist an der Oberfläche gefroren und hart genug für das Begehen und Befahren mit schweren Geräten. Bei höheren Temperaturen kann es zu logistischen Problemen kommen, z. B. bei der Durchfahrt von Baggern usw., wenn der Boden schlammig ist.   


  
Unterboden und Grundwasser

Die Bauarbeiten finden auf Baustellen mit unterschiedlichem Untergrund statt, der von hartem Lehm bis zu Sandböden, von Torfmooren bis zu steinigem Waldboden reicht. Dies erfordert besondere Vorgehensweisen. Das herkömmliche Einrammen von Stahlprofilen kommt wegen der Instabilität des Untergrunds und der Gefahr, dass die Konstruktion durch starken Wind herausgerissen wird, nicht in Frage. In Torfmooren ist häufig eine vorbeugende Abtragung erforderlich und es muss eine stabile Plattform für die Entnahme geschaffen werden.

Bei einem hohen Grundwasserspiegel, der mit der Niederschlagsintensität schwankt, können sich die ursprünglich geplanten Technologien als ungeeignet erweisen. Dies liegt daran, dass Bohrungen oft zu einem raschen Einsturz der Bohrlöcher und zur Bildung von Kavernen führen können, sodass zusätzliche Maßnahmen, wie z. B. der Einsatz von Baggern, bis zu einer Tiefe erforderlich sind, in der eine Bohrung nicht mehr möglich ist.

Steine und Felsen

Beim Rammen stößt man häufig auf größere Felsen, die nicht vom Bagger ausgegraben und zum Abtransport verladen werden können. Um einen besonders großen Stein auf unserer Baustelle zu entfernen, wurde beschlossen, eine Splitterladung zu verwenden, einen in Schweden patentierten Sprengstoff auf der Basis von verdichtetem Schießpulver. Die Sprengladung wird in den Fels gebohrt, und bei ihrer Aktivierung entsteht im Inneren ein Feuer. Das Ergebnis des Einsatzes des Sprengstoffs ist auf dem beigefügten Bild zu sehen.


 
Betonieren bei extremen Temperaturen

Bei instabilen Untergründen verwenden wir die Technologie der vorgefertigten Betonpfähle, die als Anker für das Stahlprofil dienen und ungleichmäßige Setzungen des Bauwerks verhindern. Beim Betonieren im schwedischen Winter sind die eisigen Temperaturen ein echter Nachteil. Bei Temperaturen bis zu -5 °C verwenden wir Frostschutzmittel, die dem Beton zugesetzt werden. Bei niedrigeren Temperaturen müssen wir ein beheiztes Zelt verwenden. Dort sind Thermoelemente untergebracht, die mit einer Wetterstation und einer App verbunden sind. Auf diese Weise überwachen wir die Temperatur im Inneren des Zeltes und haben eine gute Kontrolle über die Aushärtung des Betons. Das Zelt ist groß genug, um eine Betonmischung aufzunehmen und die Formen in einer temperierten Umgebung gießen zu können.

Auswirkungen von Wetter und Verkehr

Die winterlichen Straßenverhältnisse im Norden sind nahezu unberechenbar. Das liegt an der Nähe des Meeres, das das lokale Klima sowohl erwärmt als auch befeuchtet. Die Temperaturen können tagsüber um den Gefrierpunkt liegen, während nachts das das Schmelzwasser gefriert und am Morgen Glatteis entstehen kann. Oft fallen nachts mehr als 50 cm Schnee. Beim Fahren auf den örtlichen Straßen verwenden die einheimischen Spikereifen. Generell wird im Norden oft langsamer gefahren und die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind aus Sicherheitsgründen niedriger. Der Verkehr ist dünner und die Einheimischen sind sehr disziplinierte, erfahrene Fahrer.
 
Licht und Zeitverzögerung

Die örtlichen Lichtverhältnisse sind beim Bau von PV-Anlagen im Norden nicht sehr hilfreich, da es schon am frühen Nachmittag dunkel wird. Wir sind bei unserer Arbeit auf Licht angewiesen. Wenn es dunkel ist, können wir nicht ohne zahlreiche Stirnlampen arbeiten. Außerdem wirkt sich der Mangel an Licht auch negativ auf die menschliche Psyche aus. Wir müssen im Team darauf achten, nicht unnötig in schlechte Stimmung zu geraten. Eine weitere Herausforderung bei der Arbeit ist die unterschiedliche Zeitzone in einigen Teilen der nördlichen Länder. Wegen der unterschiedlichen Zeitzonen bei der Arbeit müssen wir extrem gut organisiert sein, um die Kontinuität der Arbeit zwischen dem Büro und der Baustelle zu gewährleisten.
 

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